Was du über Aquarellpapier wissen musst
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Was du über Aquarellpapier wissen musst

Wisst ihr oft auch nicht welches Aquarellpapier nun das beste ist? In der Aquarellmalerei kann die Wahl des Papiers das Endergebnis maßgeblich beeinflussen. Doch besonders am Anfang fühlt man sich von der riesigen Auswahl an Aquarellpapier überwältigt. Mit diesem Leitfaden wollen wir euch einen kurzen Einstieg in das Thema geben und die wichtigsten Fragen näher erläutern.

Beim Aquarellpapier sind 3 Aspekte maßgebend: Zusammensetzung, Textur und Dichte. Lasst uns diese zunächst näher betrachten. 

Zusammensetzung

Beim Aquarellpapier wird zwischen 3 Varianten unterschieden: 

  • 100 % Zellulose
  • 100 % Baumwolle
  • Gemischte Papiere

Zellulosepapier

Das Papier aus Zellulose eignet sich hervorragend für Skizzen und Studien. Da die Zellulose das Wasser nicht allzu gut aufnehmen kann, bleiben die Farbpigmente an der Oberfläche. Aus diesem Grund wird die Leuchtkraft der Farben erhalten. Nachteilig bei diesem Papier ist, dass das Bild nur aus wenigen Schichten bestehen kann, ansonsten läuft man der Gefahr, die vorherige Farbschicht wegzuwischen oder gar die Oberfläche des Papiers zu beschädigen. Bei größeren Formaten wird empfohlen, das Bild in Abschnitte einzuteilen, damit genügend Zeit bleibt, bevor die Schicht wieder trocknet. Preislich liegt Zellulosepapier eher im unteren Bereich. 

Baumwollpapier

Im Unterschied zu Zellulosepapier, nimmt das Baumwollpapier die Feuchtigkeit sehr gut auf. Dadurch können die Farbpigmente tief in das Papier eindringen. Dies führt zwar zum Verblassen der Farbe, erlaubt aber zugleich das mehrschichtige Arbeiten. Die früheren Schichten werden dabei kaum beeinträchtigt. Aufgrund der ausgezeichneten Wasseraufnahme ist es hervorragend für die Nass-in-Nass-Technik geeignet. Zudem können die Fehler gegebenenfalls sehr leicht wieder korrigiert werden. Der Preis ist dabei recht hoch. 

Gemischte Papiere

Die meisten gemischten Papiere werden aus Baumwolle und Zellulose hergestellt. Eine etwas exotischere Variante besteht aus Baumwolle und Bambus. Hierbei variieren die Mischverhältnisse und somit auch die Papiereigenschaften sehr stark. Auch die Preisspanne ist relativ groß. 

Textur

Die Textur der Aquarellpapiere unterscheidet sich je nachdem, wie diese hergestellt wurden. So weist ein kaltgepresstes Papier eine raue Oberflächenstruktur auf. Dadurch dass es sich für jede Technik und jedes Motiv eignet, ist es das beliebteste Papier unter Künstlern. Heißgepresstes Papier hingegen besitzt eine eher glatte Oberfläche und ist ideal für detaillierte Werke, Portraits, botanische Malerei, Lasuren sowie Handlettering geeignet. Kerniges, grobes oder handgepresstes Papier kommt aufgrund seiner vielfältigen Effekte besonders in der Landschaftsmalerei zum Einsatz. 

Dichte

Das Aquarellpapier wird in verschiedenen Dichten, bzw. Papiergewicht oder auch Papierstärke bezeichnet, hergestellt. Diese variieren zwischen 185 g/m2 und 640 g/m2. Optimales Papier besitzt eine Dichte von 300 g/m2 (oder 140 lb). Zu dünne Papiere, unter 250 g/m2, neigen dazu, sich stark zu wölben. Dies führt oft zur Bildung von großen Wasseransammlungen und ungewollten Pigmentflecken. 
Ein kleiner Tipp: Sollte sich das Bild gewölbt haben, so kann man die Rückseite, nachdem das Bild komplett trocken ist, erneut befeuchten und für einige Stunden unter Gewicht legen. 

Weitere Anmerkungen 

Neben den oben genannten Aspekten, sollte zudem darauf geachtet werden, dass das Papier naturweiß, d.h. dass es ohne Säuren (acid free) hergestellt wurde. Auf diese Weise werden Ihre Bilder länger erhalten bleiben.
Zudem gibt es bei den Aquarellpapieren fast immer eine Vorder- und Rückseite. Dabei ist die Vorderseite etwas rauer und besser zum Malen geeignet. Bei den teuren Marken ist dieser Unterschied jedoch minimal, sodass oft auch die Rückseite bspw. für Studien verwendet werden könnte.

Kurzes Aquarellpapier-Review

  • Aquarellpapier von Arches 
    (100% Baumwolle, 300g/m2, kaltgepresst) 
    Raue Textur; schöne Farbverläufe aufgrund der starken Aufnahmefähigkeit von Wasser; geschmeidige Farbübergänge; keine Wasseransammlungen; sehr teuer. 
  • Aquarellpapier von Canson 
    (Zellulose und Baumwollmischung, 300g/m2, kaltgepresst)
    Eher glattere Textur; Wasser und Farbpigmente werden nicht in das Papier eingezogen; Wasser bleibt an der Oberfläche; ungleichmäßige Verteilung von Farbe; günstig. 
  • Hahnemühle Aquarellpapier
    (90% Bambus – 10% Baumwolle; 265g/m2)
    Sehr gut geeignet für Mixed-Media; glatte Oberfläche; mehrschichtige Techniken möglich; aus erneuerbaren Ressourcen hergestellt; gutes Preisleistungsverhältnis. 
  • Centenaire Gerstaecker Aquarellpapier
    (100% Baumwolle, 300g/m2, kaltgepresst)
    Sehr gute Qualität; sehr gutes Preisleistungsverhältnis; ideale Alternative zu Arches.

Persönliche Empfehlung von Rabi: 

  • Aquarellpapier in professioneller Qualität
  • 100 % Baumwolle
  • Kaltgepresst
  • 300 g/m2 

Trotz unserer Empfehlungen raten wir jedem von euch selbst mit verschiedenen Aquarellpapieren zu experimentieren, um das Papier zu finden, welches am besten den eigenen Vorlieben und Maltechniken entspricht. 

Viel Spaß beim Experimentieren!

Autor: Kate S.

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